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Pressartikel Mitgliederversammlung 12. Dezember 2016

Wertvolle Hilfe für das Parsifal-Bühnenbild

Erstaunlich rasch ist Monika Kulczinski in die Präsidentinnenrolle beim Richard-Wagner-Verband Mannheim-Kurpfalz hineingewachsen. Vor allem der Schulterschluss mit dem Nationaltheater trägt erfreuliche Früchte. So war auch das neue große Hilfsprojekt, die Restaurierung des historisch wertvollen "Parsifal"-Bühnenbilds, zentrales Thema bei der vorweihnachtlichen Jahreshauptversammlung im "Leonardo"-Hotel (vormals Steigenberger). Opernintendant Albrecht Puhlmann fand warme Dankesworte für das Engagement des Verbands.

Zuvor hatte Monika Kulczinski einen farbigen Bericht über die Aktivitäten des abgelaufenen Jahres geliefert und der Toten gedacht. Schatzmeister Jochen Kulczinski beklagte, dass die Mitgliederzahl durch Tod, Wegzug und Krankheit auf 570 geschrumpft sei. Der Überschuss von 403 Euro sei nur durch die "mehr als großzügige Zuwendung" eines ungenannten Gönners entstanden. Dennoch wolle man vorläufig auf eine Beitragserhöhung verzichten - eine Entscheidung, die auf Anregung eines Mitglieds 2017 revidiert werden sollte. Mit Jürgen Seitz' Bericht über die wie immer "anstandslose" Kassenprüfung und die Entlastung des Vorstands waren die Regularien in Rekordzeit erledigt. Umso üppiger fiel diesmal das Musikprogramm aus, bei dem man wiederum angesichts des allgemeinen derzeitigen "Overkills" auf Weihnachtliches verzichtet hatte.

Hauspianist Stephan Rahn richtete sich am Konzertflügel ein, an dem er sich inmitten aller Begleitungen auch mit einem Petrarca-Sonett von Franz Liszt solistisch profilierte. Robert Franks edler Geigenton bezauberte mit der F-Dur-Romanze von Beethoven die Mitglieder, ehe Kammersänger Thomas Jesatko mit der (auf Deustch gesungenen) Register-Arie des Leporello aus Mozarts "Don Giovanni" seine komödiantische Ader offenbarte. Später sang er noch, sicher auf allgemeinem Wunsch, den "holden Abendstern" aus Wagners "Tannhäuser", obwohl unser gefeierter Wotan dem Fach des Lyrischen Baritons längst entwachsen ist.

Licht und Schatten bei den beiden Stipendiatinnen: Während Giulia Scopellitis schöner lyrischer Sopran mit Offenbach ("Elle a fui la tourterelle") und Verdi ("Saper vorreste") entzückte, sorgte das angesichts ihrer blühenden Jugend doch sehr verstörende Tremolo der (kurzfristig eingesprungenen) Katharina Blattmann mit zwei Mozart-Arien für leichtes Kopfschütteln. Als Zugaben gab's noch das Briefduett aus "La nozze de Figaro" (sic!) von Wolfgang Amadeus Mozart.

(Waltraud Brunst / Mannheimer Morgen, 15.12.2016)

 

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