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Presseartikel Mitgliederversammlung 11. Dezember 2017

Populäre Opern-Ohrwürmer

Vor solchen Jahreshauptversammlungen kann man im harten Business unserer Tage wohl sonst nur träumen. Der Richard-Wagner-Verband (RWV) Mannheim-Kurpfalz hingegen lädt alljährlich im Advent in einen festlich geschmückten "Leonardo"-Saal, zieht die sogenannten Regularien im Rekordtempo durch und erfreut seine Mitglieder danach noch mit einem ausgedehnten Opernkonzert, das die dankbaren Stipendiaten mit viel Liebe zum Detail gestalten.

Inzwischen weiß so ziemlich jeder, dass die RWV-Präsidentin Monika Kulczinski ein Organisationsgenie ist, die es auch schafft, in einer knappen halben Stunde alles Wichtige unterzubringen. Da war nach der Totenehrung zunächst der Bericht über das vergangene Jahr, das große Benefizkonzert in der Christuskirche, die Übergabe der 35000-Euro-Spende an das Nationaltheater zur Rettung der "Parsifal"-Kulissen, die folgende Festaufführung des "Parsifal" mit Gästen aus aller Welt und die diversen Kammerkonzerte. Danach folgte der Ausblick auf die zweiten Wagner-Tage im April 2018, die mit einem Konzert des Corelli-Ensembles Ladenburg/Mannheim in der Mannheimer Schlosskirche - dirigiert von GMD Alexander Soddy, Solist: Robert Frank (Violine) - eröffnet und mit der Wiederaufnahme des "Tannhäuser" beendet wird. Opernintendant Albrecht Puhlmann hat die Schirmherrschaft übernommen, wofür ihm Monika Kulczinski den Schirm der Bayreuther Festspiele überreichte. Schatzmeister Jochen Kulczinski referierte die gesunde Finanzlage und dankte den Sponsoren. Kassenprüfer Jürgen Seitz fand, wie gewohnt, "alles in bester Ordnung" und beantragte auch gleich die Entlastung des gesamten Vorstands. Monika Kulczinski bedankte sich noch einmal namentlich für die engagierte Mitarbeit ihrer Vorstandsmitglieder, ehe sie die Bühne für das traditionelle Stipendiatenkonzert freigab.

Begleitet von RWV-Hauspianist Stephan Rahn, boten die jungen Damen und Herren aus NTM-Opernstudio und Musikhochschule, die zum Teil schon als vollwertige Solisten auf der Opernbühne stehen, eine aparte Mischung aus populären Opern-Ohrwürmern und selten Gebotenem. Erstaunlich die Bühnenpräsenz und die vokale Perfektion bei Ke Chiang ("Largo al factotum") und Ji Yoon ("O mio babbino caro"), beim folgenden Duett aus "Don Pasquale" (Ji Yoon und Ilya Lapich) und bei der selten zu hörenden Arie des Titelhelden aus "Hamlet" von Ambroise Thomas. Danach kamen zwei ausgesprochen bühnenreif dargestellte und vorzüglich gesungene Höhepunkte: das Duett "La ci darem la mano" aus Mozarts "Don Giovanni" (Yoon/Chiang) und Posas Tod "O Carlo, ascolta" aus Verdis "Don Carlo" (Ilya Lapich). Zum Ausklang sang Evgeniia Selina ein russisches Weihnachtslied. Für den reichen Beifall dankten die vier Solisten mit "Tochter Zion".

(Waltraud Brunst / Mannheimer Morgen, 15.12.2017)

 

  Die Künstler (von links nach rechts): 

  Evgeniia Selina (Sopran), Ji Yoon (Sopran), Ilya Lapich (Bariton), Ka Chiang (Bariton)

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