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Laudatio von Monika Kulczinski zur Ehrenmitgliedschaft von Waltraud Brunst

Sehr verehrte, liebe Frau Brunst,

das Leben hält für uns Menschen viele Facetten bereit, die wir mal mehr, mal weniger, beeinflussen, auch mal gegensteuern, aber nicht grundsätzlich ändern können.

Zu den glücklichen Momenten gehören, um einen kleinen Teil zu nennen, stabile Freundschaften, gute Gespräche, Kultur und Musik, Familie, Herzensangelegenheiten, auch ein großes Jubiläum, wie es der Richard-Wagner-Verband Mannheim mit seinem 110jährigen Bestehen in diesem Jahr erleben darf.

Sie, verehrte Frau Brunst, gehören zu diesem Fest unbedingt dazu, denn Ihre Handschrift erkennt man immer wieder. Sie sind in Ihrer Tätigkeit von mehr als 40 Jahren als freie Musikkritikerin des „Mannheimer Morgen“, der in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag feiern kann, mit dem Richard-Wagner-Verband eng verbunden.

Mit der langjährigen Präsidentin des RWV, Frau Ilse Hannibal, fanden Sie in all den Jahren immer den richtigen Weg, um miteinander zu kommunizieren. Auch ich, Monika Kulczinski, die Nachfolgerin in diesem Amt, darf diese Verbundenheit mit Ihnen deutlich spüren. Sie, liebe verehrte Frau Brunst, sind ein ganz besonderer Mensch! Ein Gespräch mit Ihnen ist stets angenehm, anregend und humorvoll. Sie können wunderbar zuhören, antworten und schweigen, wenn ein kleiner „Mannheimer Klatsch“ zum Thema werden könnte. Ihre Antwort lautet dann kurz und unmissverständlich: „Was Sie nicht sagen“, und schon ist alles im Neckar verschwunden.

Oper- und Schauspielpremieren, Kabarett und Nachrufe, beschreiben Sie stets mit großer Kompetenz. Ihr enormes Fachwissen, Ihre wache Intelligenz und ihre eigene Begeisterung springen auf Ihre Leser über und lösen oft wahre Begeisterungsstürme aus. In all Ihren Berichten im MM loben Sie, geben auch mal Anregung und wenn nötig berechtigte Kritik, die auch erkennbar ist, jedoch nie einen Künstler beleidigt oder verletzt. Man spürt, Ihre große Liebe ist die Oper und das Nationaltheater Mannheim und die Gegenliebe und der gegenseitige Respekt sind groß.

Der Gesang prägt bis heute ihr ganzes Leben. Sie kennen jede Arie, können sie mitsingen und die Geschichte um die jeweilige Oper erzählen. Außerdem sangen Sie selbst über 30 Jahre mit großer Leidenschaft im Bach-Chor der Christuskirche in Mannheim. 1986 huldigten Sie Richard Wagner sogar während der traditionellen Feierstunde an seinem Grab in Bayreuth: Von dem dortigen Chor sangen 50 Sänger zu seiner Ehre das Kyrie aus einer Haydn-Messe, die Ihnen gut bekannt war. Also stellten Sie sich einfach dazu und sangen mit großer Freude und Inbrunst als unbekannter Gast aus Mannheim mit! Was für eine Geschichte! Ich denke, der weltberühmte Park der Villa Wahnfried hat so etwas noch nicht erlebt.

Das Corelli-Konzert in Ladenburg, das von Ihrem verstorbenen Mann, Werner Brunst, gegründet wurde, unterstützen Sie nach wie vor mit großem Engagement und zur Freude vieler Gäste in und um Ladenburg.

Liebe Frau Brunst, mir sind beim Nachdenken zu dieser Laudatio viele Herzensangelegenheiten in den Sinn gekommen. Dazu gehören unbedingt unsere ersten Mannheimer Wagner-Tage und die damals getroffene Entscheidung, dass wir u. a. den „Ring an einem Abend“ konzertant, nach Loriot, wieder aufnehmen, was von vielen Mitgliedern, Freunden, Gästen und Theaterbesuchern bejubelt wurde. Die Idee kam von Ihnen!

Sie begleiten unseren Weg nun seit Jahrzehnten und so soll es auch weiter beluben. Es ist dem Richard-Wagner-Verband Mannheim-Kurpfalz eine große Freude, Sie anlässlich seines 110jährigen Jubiläums zum Ehrenmitglied zu ernennen.

Alle guten Wünsche begleiten Sie von uns und vielen Menschen.

 

(Monika Kulczinski im Namen des Vorstandes und der Beiräte, 16.07.2021)

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