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Pressebericht "Mannheimer Wagnerverband feiert mit Ehrungen" vom 11. Oktober 2021

Mannheimer Wagner-Verband feiert mit Ehrungen, aber ohne Katharina Wagner

Sie haben „Tradition aufs Schönste mit Gegenwart und Zukunft verbunden“: Mit diesem Kompliment gratulierte Rainer Fineske, Präsident des Richard-Wagner-Verbandes International, den Mannheimer Wagnerianern. Mit einer festlichen Operngala im Nationaltheater feierten sie das 110-jährige Bestehen des Richard-Wagner-Verbandes Mannheim-Kurpfalz. Da durfte der Präsident der weltweit 128 Mitgliedsverbände nicht fehlen - schließlich ist der Mannheimer Verband der allererste „Fanclub“ des Komponisten überhaupt, schon 1871 gegründet.

Als der Vereinszweck, die Hilfe beim Bau des Festspielhauses Bayreuth erreicht war, kam es aber vorübergehend zur Auflösung - daher wird jetzt auch nicht das 150-jährige, sondern nur das 110-jährige Bestehen gefeiert. Doch gerade Mannheim könne stolz sein auf seinen Beitrag zum Bau in Bayreuth und seine große Tradition, so Fineske: „Es ist ein herausragender Verdienst, den nicht viele Verbände vorzuweisen haben“, hob der Präsident hervor. Seit Gründung des Stipendienprogramms 1883 beteilige sich der Mannheimer Verband daran, der sich zudem kulturell und sozial sehr engagiere. „Sie sind ein leuchtendes Beispiel für die Verbindung von Tradition und Moderne“, so Fineske.

„Der Zuspruch zeigt, dass wir den richtigen Weg gehen“, meinte Monika Kulczinski, seit 2014 Vorsitzende des Mannheimer Verbandes. Sie dankte ihren Vorgängerinnen, ihrem Vorstandsteam, Mitgliedern und Sponsoren, denn durch guten Zusammenhalt habe man die schwierige Zeit der Corona-Pandemie gut überbrücken können. „Wir wollten uns nicht zurücklehnen und abwarten, bis alles besser wird“, wies sie auf zahlreiche Benefiz-Aktivitäten des Verbandes hin. Gerne hätte Monika Kulczinski auch Festspiel-Chefin Katharina Wagner zum Jubiläum begrüßt und zum Ehrenmitglied des Mannheimer Verbandes ernannt. Doch für sie nahm stellvertretend Stefan Specht, langjähriger Geschäftsführung der Richard-Wagner-Stipendienstiftung, die Urkunde entgegen. Schließlich seien die Mannheimer Wagnerianer „einer der rührigsten, engagiertesten, fleißigsten, begeistertsten Wagner-Verbände im Land“ und eine wichtige Stütze des Stipendienprogramms.

Doch zwei andere Ehrungen konnte Kulczinski persönlich vornehmen. Opernintendant Albrecht Puhlmann erhielt als Dank für die „wunderbare Zusammenarbeit“ („Er hat viel für uns getan und steht immer an unserer Seite“) die Wagner-Stele 2021. Die Wagner-Stele für 2020, wegen Corona bisher nicht überreicht, bekam Joachim Goltz, Bariton im Nationaltheater-Opernensemble. „Dir ist nichts zu viel, du bist einfach ein lieber Mensch und Sympathieträger in unserer Stadt, ein echter Freund“, dankte Monika Kulczinski ihm - und Goltz dankte, wie man ihn kennt und mag: eloquent, humorvoll und originell. Und mit dem anderen Geehrten, nämlich Puhlmann („Ein super Chef, ein kloorer Typ“), verstehe er sich gut.

Peter W. Ragge (Mannheimer Morgen / 11.10.2021)

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