Presseartikel zum Konzert am 16.03.2025
Opernnachwuchs lässt in Mannheim gefühlvolle Arien erklingen
Wie ein munter plätschernder Bach perlt das heitere Programm mit Arien von der „Lustigen Witwe“ bis zu „Kiss Me Kate“ in den bis auf den letzten Platz gefüllten Kirchenraum. Der litauische Tenor Ilja Aksionov hat schon auf großen Bühnen gestanden, hier – hautnah auf Tuchfühlung mit dem Publikum – zeigt er bei Leonard Bernsteins „Maria“ aus der West Side Story eine außergewöhnliche Leidenschaft in seiner klaren, warmen Stimme. Die Slowenin Neža Vasle überzeugt nicht nur durch einen vollen und in jeder Höhe sicheren Sopran, sondern auch durch vielfältige Mimik und Gestik etwa bei Eliza Doolittles „Ich hätt‘ getanzt heut Nacht“ aus „My fair Lady“. Der britische Bariton Jordan Harding beweist in seinen Soloparts ein bereits ausgereiftes Timbre.
Einfach und frisch die Szenerie um Altar und die kantige Betonplastik von Otto Herbert Hajek, am Klavier stets aufmerksam und zugewandt Naomi Schmidt, die musikalische Leiterin des Opernstudios. Die feinen, frechen Dialoge zwischen den Arien sind von Claudia Plaßwich in Szene gesetzt. Eingeladen hat der Richard-Wagner-Verband Mannheim.
(Raimund Frings / Mannheimer Morgen 19.03.25)